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Endlich Antwort!

Wichtige Kommunikationsnetze

„Zu meiner unendlichen Erleichterung habe ich eben Deine Karten vom 30. September und 2. Oktober erhalten. Besten Dank! Ich bin sehr froh, dass du wohl und munter bist.“

Neustadt, Oberschlesien/Brünn

Wie wichtig der persönliche Briefverkehr für eine Familie sein konnte, die ganz verstreut lebte, zeigt die Korrespondenz zwischen Lili Pinkus und ihren Verwandten. So hielt sie etwa mit wöchentlichen Briefen den Kontakt zu ihrem 16-jährigen Stiefsohn Hans Joseph, genannt Pippo, aufrecht, der eine Schule in ihrem Heimatort Brünn in der Tschechoslowakei besuchte. Die gleiche Regelmäßigkeit erwartete sie im Gegenzug allerdings auch von ihrem Stiefsohn. Ihr Brief vom 10. Oktober verdeutlicht, was es bedeutet haben muss, wenn seine Antworten länger ausblieben: „Unendliche Erleichterung“ habe sie gespürt, als nach längerer Zeit endlich zwei erlösende Postkarten des 16-Jährigen eintrafen. Lili Pinkus berichtet ihrem Stiefsohn vom Alltag der Familie – spart dabei aber die Sorgen aus, mit denen sie und ihr Mann gekämpft haben müssen. Die Textilfabrik der Familie im oberschlesischen Neustadt („S. Fränkel“) war einer der größten Leinen-Produzenten der Welt. Lili Pinkus‘ Mann, Hans Hubert, leitete das Familienunternehmen seit 1926. Nun aber stand der Familie die „Arisierung“ des Betriebs bevor.

 


QUELLE

Institution:

Leo Baeck Institute – New York | Berlin

Sammlung:

Sammlung John Peters Pinkus Dokumente, AR 25520

Original:

Archivbox 2, Ordner 16

 

An den Tagen Zuvor