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Mord in Paris

Ein Akt der Verzweiflung

Paris

Am 3. November 1938 hatte Herszel Grynszpan, ein junger Jude polnischer Abstammung, Nachricht erhalten, seine Eltern und zwei Geschwister seien aus ihrem Wohnort Hannover nach Polen vertrieben worden. Das polnische Parlament hatte kürzlich ein Gesetz erlassen, laut dem Bürger, die seit fünf oder mehr Jahren im Ausland waren, ausgebürgert werden konnten. Aus Furcht, 70.000 polnische Juden würden unwiderruflich in Deutschland bleiben, hatte das Naziregime wenige Tage zuvor etwa 17.000 von ihnen deportiert. Herszel, dem bereits 1936 die Einreise nach Frankreich gelungen war, lebte zu diesem Zeitpunkt bei Onkel und Tante in Paris. Aufgebracht über das Schicksal seiner Landsleute, betrat er am 7. November die deutsche Botschaft, erschoss einen deutschen Karrierediplomaten, den 29jährigen Ernst vom Rath, und wurde sofort festgenommen.


 

An den Tagen Zuvor