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Ein illustrer Jubilar

Claude G. Montefiore feiert seinen 80.

„Auch trübe Tage hatten die jüdischen Menschen nicht etwa bestimmt, den Glauben preiszugeben, dass das Gute überall auf der Erde beheimatet ist. Man vergegenwärtigte sich in schweren Tagen das Wort des R. Tanchuma: ,Sage nicht, nachdem ich Schmähung und Erniedrigung erfahren habe, soll auch mein Nächster sie erfahren, sondern wisse, wen du dann schmähen wirst: Den in Gottes Bilde Erschaffenen.‘“

Ludwigshafen

In seinen „Bemerkungen zum Wochenfest“, die in der Juni-Ausgabe des „Jüdischen Gemeindeblatts für das Gebiet der Rheinpfalz“ erschienen, stellt Rabbi Dr. Ernst Steckelmacher aus Ludwigshafen seine Leser vor eine echte Herausforderung: Laut seiner Interpretation des Buches Ruth, einer der vorgeschriebenen Lesungen während des Wochenfests, setzt sich das Judentum für die Dominanz des Universellen über das Partikuläre ein und zeigt, dass das Gute überall zu finden sei. So verkörpere beispielsweise die Moabiterin Ruth das Menschheitliche – keine intuitive Botschaft zu einer Zeit, wo die Ausgrenzung der Juden aus der deutschen Gesellschaft diese dazu zwang, sich nach innen zu wenden. Der 6. Juni 1938 war nicht nur der zweite Tag von Schawuot, sondern auch der 80. Geburtstag Claude G. Montefiores, des Präsidenten der Weltunion für progressives Judentum. Dr. Steckelmacher würdigt diesen Anlass und bekräftigt seine universalistische Botschaft, indem er auf ähnliche Gedanken seitens des illustren Jubilars aufmerksam macht.


 

An den Tagen Zuvor