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Ein Verräter!

Harsches Urteil über Schuschnigg

„Nach wie vor […] halte ich Schuschnigg für einen Verräter und käme er heute in meine Hände statt in die Hitlers wäre sein Schicksal noch grausamer.“

Paris

„Ein Verräter!“ Der Journalist und Schriftsteller Joseph Bornstein liess keinen Zweifel an seiner Haltung gegenüber dem ehemaligen österreichischen Kanzler Kurt Schnuschnigg aufkommen. Zwar in freundlichen, aber ebenso scharf pointierten Worten machte er seinem Freund Bosch in einem Brief klar, dass Boschs „Glaube an den guten Glauben an Schuschnigg“ komplett falsch sei. Lange noch hatten viele Juden in Österreich Hoffnungen auf Schuschnigg gesesetzt, da er versucht hatte, den Einfluss des nationalsozialistischen Deutschland auf Österreich abzuwehren. Nachdem der Absender dieses Briefes, Joseph Bornstein, 1933 seine deutsche Staatsbürgerschaft verloren hatte, war er nach Paris immigriert. Hier trat er schon bald den intellektuellen Kreisen anderer deutscher Exil-Journalisten und Autoren bei. Er arbeitete erneut gemeinsam mit Leopold Schwarzschild und war bis 1938 als Chefredakteur für das intellektuelle Magazin „Das neue Tagebuch“ tätig.


QUELLE

Institution:

Leo Baeck Institute – New York | Berlin

Sammlung:

Sammlung Joseph Bornstein, AR 4082

Original:

Archivbox 2, Ordner 1

 

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