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Zerstörte Pracht

Ein Gotteshaus geht in Flammen auf

Wiesbaden

Am 13. August 1869 war die Synagoge am Michelsberg in Wiesbaden feierlich ihrer Bestimmung zugeführt worden. Der Bau sollte den gewachsenen räumlichen Bedürfnissen der Gemeinde Rechnung tragen, gab aber auch Zeugnis von ihrem gemehrten Wohlstand und bürgerlichen Selbstbewusstsein. Im Beisein der Vertreter anderer Religionsgemeinschaften hatte Rabbiner Süskind das liberale Gotteshaus als „Pflanzstätte vaterländischer Tugenden“ bezeichnet, das nicht nur im Kreise der eigenen Glaubensbrüder, sondern „auch im weiteren Kreise der Menschheit“ seine einigende Kraft bewähren solle. — Von dem prächtigen Gebäude im maurisch-byzantinischen Stil war nach der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November nur die Außenwand stehengeblieben – im Innern war es völlig ausgebrannt.


 

An den Tagen Zuvor