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Jüdisches Leben in der Spätantike

Von Colonia Agrippina bis Augusta Raurica

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Online

Diese Veranstaltung findet in englischer Sprache um 20:00 Zentraleuropäische Zeit am 16. Februar statt. Das deutschsprachige Programm findet am 19. Februar um 12:00 Uhr Zentraleuropäische Zeit statt.

Dank des Erlasses eines römischen Kaisers aus dem Jahr 321 n. Chr., der es dem Stadtrat der römischen Gemeinde, an deren Stelle heute Köln liegt, erlaubte, Juden zum Dienst zu verpflichten, wissen wir, dass Juden vor mindestens 17 Jahrhunderten Teil der spätrömischen Gesellschaft in den nordeuropäischen Provinzen waren. Ein kleiner Ring ähnlichen Alters mit einer Menora, der in der römischen Stadt Augusta Raurica in der heutigen Schweiz ausgegraben wurde, ist ein weiteres Zeugnis für die Präsenz von Juden im späten Römischen Reich in Europa.

Aber wie spielte sich das Leben in diesen Randgebieten des Römischen Reiches ab? Wie verhielten sich Juden und Jüdinnen zu ihren heidnischen und christlichen Nachbarn, und woher wissen wir das? Da das Leo Baeck Institute diese Fragen im Rahmen des Shared History Projects erforscht, freuen wir uns, drei Experten für die Spätantike zu einer Diskussion über die archäologischen und historischen Zeugnisse des jüdischen Lebens im antiken Rom, die soziale und politische Struktur der spätrömischen Gesellschaft und die Rolle der Juden im Besonderen einladen zu können.

Über die Podiumsgäste

Dr. Thomas Otten ist Gründungsdirektor des MiQua - LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier in Köln. Nach dem Studium der Ur- und Frühgeschichte, der Klassischen Archäologie und der Alten Geschichte leitete er den Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, bevor er von 2006 bis 2016 als Ministerialrat die Abteilung Bodendenkmalschutz und Bodendenkmalpflege im Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen leitete. Zwischen 2010 und 2015 kuratierte er im Auftrag des Landes archäologische Ausstellungen. Er ist Lehrbeauftragter am Institut für Archäologie der Universität zu Köln.

Prof. Werner Eck war von 1979 bis 2007 Professor für Alte Geschichte an der Universität zu Köln. Er promovierte in Alter Geschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg. Er ist ein führender Experte für die Geschichte des Römischen Reiches und wurde mit dem Max-Planck-Preis für internationale Forschung "für bahnbrechende Erkenntnisse zur Geschichte des Römischen Reiches" ausgezeichnet. Von 1983-84 war er Mitglied des Institute for Avanced Study in Princeton und von 1999-2000 am Sackler-Institute for Advanced Study an der Universität Tel Aviv. Er ist Dr. h. c. der Hebrew University in Jerusalem und einer der Mitherausgeber des Corpus Inscriptionum Iudaeae/Palaestinae, eines mehrsprachigen Korpus der Inschriften von Alexander bis Mohammed in Israel.

Prof. René Bloch ist Professor für Judaistik an der Universität Bern (Schweiz), wo er eine Doppelberufung am Institut für Judaistik und am Institut für Klassische Philologie innehat. Er erhielt seinen Doktortitel (Dr. phil.) sowie seine Habilitation an der Universität Basel. Zu Blochs neueren Publikationen gehören: "Der jüdische Ring von Kaiseraugst" (in Jüdischer Kulturraum Aargau, J. Picard, A. Bhend, Hrsg., 2020), "Jew or Judean: The Latin Evidence" (in Tora, Tempel, Land, M. Witte et al., ed., 2021) und "Moses: Motherless with Two Mothers" (in Missing Mothers: Maternal Absence in Antiquity, S. Hübner, D. M. Ratzan, ed., 2021).

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